AMNESTY INTERNATIONAL PRESS RELEASE
AI Index: PRE01/011/2013
10. Januar 2013
Frankreich: Mord an kurdischen Aktivistinnen – Kein Stein darf auf dem anderen bleiben
Die Ermittlungen in den Mordfällen an drei kurdischen Aktivistinnen in Paris müssen gründlich und unverzüglich durchgeführt werden, sagte Amnesty International.
Sakine Cansız, ein Gründungsmitglied der bewaffneten Kurdischen Arbeiterpartei (PKK), Fidan Doğan und Leyla Söylemez wurden am Abend des 9. Januar im „Informationsbüro Kurdistan“ erschossen aufgefunden.
„Für diese offenbar politischen Morde muss es Gerechtigkeit geben – bei den Ermittlungen darf kein Stein auf dem anderen bleiben” sagte John Dalhuisen, Programmdirektor für Europa und Zentralasien von Amnesty International.
„Die türkischen Behörden müssen dabei ohne Vorbehalte kooperieren, um die Verantwortlichen vor Gericht zu bringen.“
Die Morde geschehen zu einer Zeit, in der die türkische Regierung und die PKK Friedensverhandlungen begonnen haben.
„Beide Seiten müssen dafür sorgen, dass durch die Morde nicht die Verhandlungen scheitern, mit denen der jahrzehntelange Konflikt und die andauernden Menschenrechtsverletzungen beendet werden sollen“, sagte Dalhuisen.
Es wird geschätzt, dass 40.000 Menschen in dem Konflikt getötet wurden, seit 1984 die bewaffneten Zusammenstöße zwischen der PKK und den türkischen Streitkräften begannen. Der Konflikt hatte auch zu weitverbreiteten Menschenrechtsverletzungen zur Folge, sowohl im vorwiegend von Kurden besiedelten Südosten als auch im ganzen Land. Die PKK fordert unter anderem Autonomie für die Kurden. In den letzten Jahren haben die bewaffnente Zusammenstöße trotz zögerlicher Verhandlungsversuche wieder zugenommen.
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