Eren Keskin ist in der Türkei berühmt: Seit vielen Jahren setzt sich die Menschenrechtsverteidigerin für Frauen und die kurdische Minderheit ein. Nun droht ihr deshalb eine Gefängnisstrafe.
Roger Willemsen nannte sie eine „Frau von außergewöhnlichem Mut, unerschütterlicher Energie und selbstloser Verpflichtung für die Sache der Humanität“. Er hielt 2001 die Laudatio, als Eren Keskin den Menschenrechtspreis von Amnesty International in Deutschland bekam. Seit Mitte der achtziger Jahre wurde die Menschenrechtsverteidigerin zahllose Male bedroht, eingeschüchtert und verhört. 1995 musste sie allein wegen des Gebrauchs des Wortes „Kurdistan“ in einem ihrer Artikel sechs Monate im Gefängnis verbringen. Die türkische Justiz strengte im Laufe der Jahrzehnte unzählige Prozesse gegen sie an – ohne dass es ihr gelang, Eren Keskin zum Schweigen zu bringen. 2014 wurde sie wegen „Herabwürdigung der türkischen Nation“ verurteilt, weil sie 2005 in einer öffentlichen Rede den türkischen Staat für die Tötung eines 12-jährigen Jungen durch Sicherheitskräfte verantwortlich gemacht hatte. Seitdem wurden gegen Eren Keskin Dutzende weitere Verfahren eingeleitet, alle wegen Artikeln in der kurdischen Zeitung „Özgür Gündem“, deren Chefredakteurin sie zeitweise war. Die Zeitung wurde im August 2016 auf Anordnung der türkischen Behörden geschlossen. Eren Keskin drohen erneut lange Haftstrafen.
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