Drohungen gegen den Menschenrechtsverein

Nachdem drei Mitglieder des Menschenrechtsvereins „Insan Haklari Dernegi“ (IHD) im April Morddrohungen erhalten hatten, haben die türkischen Behörden nun Ermittlungen eingeleitet und den Schutz der IHD-Geschäftsstellen angeordnet. amnesty international hatte sich in einer Eilaktion für die drei Menschenrechtler eingesetzt (siehe Urgent Action UA-094/2005). Die drei Mitglieder des Menschenrechtsvereins, Eren Keskin, Dogan Genç und Saban Dayanan haben seit April 2005 keine weiteren Morddrohungen erhalten. Am 19. April 2005 waren sowohl an ihre Privatadressen als auch an ihre Büros gerichtete Drohbriefe eingegangen, die von einer ultra-nationalistischen Gruppe namens „Türk Intikam Tugayi“ (Türkische Rachebrigaden) stammten.

Die türkischen Behörden haben amnesty international informiert, dass der Innenminister aufgrund der gegen die drei IHD-Mitglieder gerichteten Drohungen Ermittlungen eingeleitet habe. Alle Provinzgouverneure seien angewiesen worden, die „notwendigen Sicherheitsmaßnahmen“ vorzunehmen, um die Geschäftsstellen des IHD und anderer nichtstaatlicher Organisationen vor möglichen Angriffen zu schützen.

Mitglieder des IHD bestätigten, dass sie im Rahmen der Ermittlungen bei der Polizei ausgesagt hätten. Saban Dayanan sagte, „aufgrund der Drohungen sind wir immer noch in Gefahr, da wir unsere Aktivitäten beim IHD einstellen sollen. Aber wir versuchen weiterzuarbeiten, ohne die Drohungen zu beachten.“ Er schickte außerdem eine Mitteilung an die Teilnehmer des Eilaktionsnetzes: „Wir stehen in der Schuld all derer, die an uns gedacht und Appelle geschickt haben. Wir brauchen diese Solidarität. Die Reaktion auf die Appelle wird derartige Angriffe verhindern, das ist unsere feste Überzeugung. Wir senden herzliche Grüße an alle, die sich um unsere Sicherheit besorgt gezeigt haben.“

Vielen Dank allen, die sich an dieser Eilaktion beteiligt haben. Weitere Appelle der Teilnehmer am Eilaktionsnetz sind derzeit nicht erforderlich.