Abschiebung: Iranische Flüchtlinge

UA-269/2007-1
Index: EUR 44/013/2008
14. Juli 2008

Herr Ayoub Parniyani, iranischer Kurde
Frau Aysha Khaeirzade, iranische Kurdin und seine Ehefrau
Komas Parniyani, ihr Sohn

Amnesty International hat vor kurzem erfahren, dass der iranische Kurde und Flüchtling Ayoub Parniyani am 19. Oktober 2007 zusammen mit seiner Frau und seinem Sohn in den Irak abgeschoben wurde. Laut Ayoub Parniyani hatten die türkischen Behörden gedroht, ihn stattdessen in den Iran abzuschieben, und zwangen ihn, ein türkischsprachiges Schriftstück zu unterschreiben, das er nicht verstand. Alle drei wurden bei ihrer Ankunft im Nordirak festgenommen. Aysha Khaeirzade und Komas Parniyani ließ man zwei Tage später frei, Ayoub Parniyani wurde 20 Tage lang festgehalten.

Im Februar 2008 reiste die Familie in die Türkei. Ayoub Parniyani nahm man in der im Osten des Landes liegenden Stadt Mus fest und schob ihn auf Anordnung eines Gerichts in Mus am 16. März 2008 wieder in den Nordirak ab, obwohl er vor Gericht angegeben hatte, dass er in der Türkei ein anerkannter Flüchtling sei.
Ayoub Parniyani war 1995 aus dem Iran geflohen und das Büro des UN-Hochkommissars für Flüchtlinge (UNHCR) hatte ihn, seine Frau und seinen Sohn 1999 im Nordirak als Flüchtlinge anerkannt. Im Januar 2002 floh er in die Türkei und lebte dort mit seiner Frau und seinem Sohn, bis er in den Irak abgeschoben wurde. Im Dezember 2003 wurden seine Familie und er vom Büro des UNHCR in der türkischen Hauptstadt Ankara als Flüchtlinge anerkannt.

Weitere Aktionen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Eilaktionsnetz sind nicht erforderlich. Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben.